
"Lassen wir doch mal den Geist aus der Weinflasche!"
Wein ist ein faszinierendes Getränk, das viele Menschen auf der ganzen Welt genießen. Doch leider gibt es viele Vorurteile und Irrtümer, die rund um das Thema Wein kursieren. Diese Vorurteile und Irrtümer können dazu führen, dass Wein falsch eingeschätzt wird und manche Menschen sich gar vom Weintrinken abhalten lassen.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, diese Vorurteile und Irrtümer zu verstehen und dann aufzuklären.
In diesem Text werden einige der häufigsten Weinvorurteile und Weinirrtümer beleuchtet und auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Dabei soll gezeigt werden, dass es oft lohnenswert ist, über den eigenen "Glasrand" hinauszublicken und sich von den gängigen Klischees zu lösen. Ziel dieses Textes ist es, den Leserinnen und Lesern ein besseres Verständnis für die Vielfalt und Komplexität des Weins zu vermitteln und dabei aufzuzeigen, dass Wein ein Getränk ist, das nicht nur auf einer oberflächlichen Ebene genossen werden kann. Wir werden versuchen, den "Geist aus der Flasche" zu lassen, um die wahren Gegebenheiten zu beleuchten.
Verkostung und Degustation
Rotwein muss bei Zimmertemeratur aufbewahrt und getrunken werden.
Je höher die Temperatur, desto rascher verdunsten die flüchtigen Bestandteile des Weins. Bei mehr als 20˚C verdunstet der Alkohol schnell. Tiefe Temperaturen können geschmackliche Mängel eines einfachen Weins kaschieren. Wenn beim Kauf des Weins keine Information zur Trinktemperatur mitgeliefert wurde, bleibt im Zweifel nur das Ausprobieren übrig. „Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur“ - Diese Aussage war zutreffend, als in zugigen Schlössern eine Temperatur von 18˚C als Luxus galt. Heutzutage sind 22˚C an der Tagesordnung und damit ist die o. g. Aussage falsch, denn warmer Rotwein schmeckt schwer und alkoholisch brandig. Wird der Rotwein zu kalt serviert, kann er ölig oder bitter schmecken. Grundsätzlich ist die Serviertemperatur von 16˚C und eine Trinktemperatur von 17˚C bis 20 ˚C für die meisten Rotweine richtig. Es gibt wenige Ausnahmen, die leicht gekühlt getrunken werden. Je nach Wein liegt hier die optimale Temperatur zwischen 9˚C und 14˚C.
Hochwertige Rotweine sollte man mindestens einige Stunden vor dem Genuss öffnen.
Eine alte Faustregel besagt, dass ein Rotwein ebenso viele Stunden vor dem Trinken geöffnet werden sollte, wie er Jahre alt ist. Tatsächlich aber ist der Einfluss des Luftsauerstoffes auf den Inhalt einer geöffneten Flasche auch über mehrere Stunden ziemlich gering. Damit ein geschmacklich verschlossener Wein sich besser entfalten kann, genügt es meist, ihn kurz vor dem Trinken zu karaffieren. Dabei sollte der Wein langsam an der Innenwand der Karaffe entlangfließen, damit er möglichst intensiv mit der Luft in Kontakt kommt.
Rotwein muss man immer dekantieren, Weißwein nie.
Zunächst einmal muss man wissen, was "dekantieren" eigentlich ist. Wenn man Wein nur belüften möchte, damit sich die der Wein besser entfalten kann, nennt man das "karaffieren" jedoch nicht dekantieren! Dekantieren macht man um das Depot vom Wein zu trennen, Das kann man tun, wenn ein Wein ungefiltert abgefüllt wird und sich am Boden daher Traubenreste (Depot) abgelagert hat. Die Aussage der Überschrift, dass man Rotwein immer dekantieren (richtig karaffieren) muss ist falsch! Karaffieren wir einen Wein dann aus folgenden Gründen:
Für das Karaffieren eignen sich oft Barrique-Weine oder Weine mit hohem Tanningehalt. Eine grundsätzlich geltende Regel lässt sich jedoch nicht aufstellen. Man sollte sich hier an die Empfehlung des Winzers oder Fachhändlers halten. Mit der Zeit kommt die Erfahrung von ganz allein. Beim Karaffieren kann sich der Wein schneller entwickeln und unerwünschte Aromen, die sich evtl. während der Lagerung gebildet haben, verflüchtigen sich. Übrigens können auch Weißweine karaffiert werden. Wer keine geeignete Karaffe besitzt, kann den Wein auch in eine leere, saubere Flasche umfüllen und anschließend wieder in die Original Flasche zurückzugeben. Man liest in diesem Zusammenhang oft den Ausdruck „doppelt dekantieren“, obwohl der Zweck bei diesem Vorgang darin besteht, den Wein zu belüften und nicht in eine Karaffe zu gießen. Doch der Ausdruck „doppelt karaffieren“ wäre ebenfalls nicht zutreffend, da man ja gar keine Karaffe verwendet.
Wenn man übrigens beides tun muss, also belüften und vom Depot trennen, kann man einer Karaffe auch als mit einem Dekantiertrichter (kann man im Fachhandel erwerben) benutzen, um das Ziel zu erreichen.
Wein wird mit dem Alter immer besser.
Nur ein kleiner Prozentsatz von 3 -10 % aller Weine gewinnt durch eine Lagerung an Qualität dazu. Bei den meisten Weinen ist das Gegenteil der Fall und es ist empfehlenswert, sie spätestens nach ein bis zwei Jahren (abhängig von den Lagerbedingungen) zu trinken, da bei längerer Lagerung deutliche Qualitätseinbußen zu erwarten sind. Heutzutage sind Weine bereits so ausgebaut, dass sie bereits bei Verkauf im Regal ihre optimale Trinkreife erreicht haben und somit nicht übermäßig lange aufbewahrt werden müssen. Wir haben in unseren Portfolio viele Weine die zu den 3 bis 10% zählen.
Nur junger Weißwein ist guter Weißwein.
Wenn der Oktober kommt, fragen viele Menschen ihren Weinhändler nach dem aktuellen Jahrgang, unabhängig davon, ob er gut oder schlecht war. Einige Kunden glauben fälschlicherweise, dass die Jugend eines Weißweins ein Kriterium für seine Qualität ist und verlangen nach jungen Weinen. Es stimmt zwar, dass einige einfachere Weine und Sorten besser im Folgejahr getrunken werden sollten, aber für viele Rieslinge oder Assyrtikos kann dieser Jugendwahn zur Vernichtung vor der Trinkreife führen. Selbst Große Gewächse und Erste Lagen, die erst nach fünf oder mehr Jahren ein Trinkvergnügen bieten, fallen diesem Irrsinn zum Opfer.
Fruchtig schmeckende Weine sind süß.
Der Geschmack eines Weines hängt nicht nur von seiner Fruchtigkeit ab, sondern auch von seinem Restzuckergehalt. Ein Wein kann beispielsweise trocken sein und dennoch eine ausgeprägte Fruchtigkeit aufweisen. Auf der anderen Seite kann ein Wein süß sein, aber nur wenig Fruchtigkeit haben. Bukett-Trauben, auch aromatische Rebsorten genannt, haben oft einen intensiven Fruchtgeschmack, der auch in trockenen Weinen erhalten bleibt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wahrnehmung von Fruchtigkeit auch von anderen Faktoren wie Säure und Tanninen beeinflusst wird.
Trockener Wein ist immer herb und säuerlich.
Ein Vorurteil, welches im Ansatz schon falsch ist. Trockener Wein ist Wein mit wenig Restzucker. Der Wein kann aber in alle Geschmacksrichtungen gehen. Er kann fruchtig sein, aber auch herb. Er kann blumig sein oder auch säuerlich.
Das ist ein trockener Wein, er klebt im Mund und trocknet den Gaumen.
Es ist ein Irrglaube zu denken, dass das Zusammenziehen im Mund ein Anzeichen für die Trockenheit eines Weins ist. Vielmehr ist es ein Zeichen für einen hohen Tanningehalt aufgrund von Gerbstoffen, die hauptsächlich durch die Traubenschale in den Wein gelangen. Dies kann auch bei halbtrockenen oder lieblichen Weinen auftreten. Die Restsüße im Wein kann das Gefühl des Zusammenziehens im Mund verringern, aber es hat nichts mit der Trockenheit des Weins zu tun bzw. es hat nichts mit dem Weinbegriff und Kategorisierung "trocken" zu tun.
Zu Käse passt nur Rotwein.
Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Rotwein gut zu Käse passt, da Käse die feinen Nuancen jedes großen Rotweins zerstören kann. Stattdessen passen kalte, säurebetonte Weißweine oder junge und fruchtige Rotweine, sowie vor allem Süßweine und Schaumwein besser zum Käse. Bei der Wahl des Weins sollte auch die Art des Käses berücksichtigt werden: zu mildem Käse passt ein milder Wein, je cremiger der Käse, desto mehr Säure darf der Wein haben, zu säuerlichen Käsesorten passen halbtrockene oder edelsüße Weine und zu sehr salzhaltigen Käsesorten können edelsüße Weine oder Weine mit kräftiger Säure serviert werden. Wenn eine Käseplatte serviert wird, sollte sich der dazu gereichte Wein nach dem kräftigsten Käse richten.
Widersprechen sich Süße und Rotwein?
Nein, Süße und Rotwein können hervorragend harmonieren. Traditionsreiche Weine wie Portwein, Recioto della Valpolicella, Banyuls oder Maury zeigen, dass Süße Tannine ausgleichen und Aromen verstärken kann. Die richtige Balance ist entscheidend.
Rotwein passt ja gar nicht zu Fisch.
Das kommt darauf an! Je nach Fisch- und Zubereitungsart kann durchaus auch ein Rotwein harmonieren. Beispielsweise bei würzig gegrillten Fischsteaks sollte einem mediterranen Rotwein der Vorzug vor einem leichteren Weißwein gegeben werden.
Sind süße Rotweine biologisch instabil?
Nicht unbedingt. Während Restzucker ein potenzielles Risiko für mikrobielle Aktivität darstellt, wird dies durch Schwefelung, Alkoholgehalt und moderne Kellertechnik kontrolliert. Viele süße Rotweine sind jahrzehntelang lagerfähig.
Ist süßer Rotwein nur „Kitsch für Amateure“?
Definitiv nicht. Geschmack ist subjektiv, und viele renommierte Weinexperten und Sommeliers schätzen süße Rotweine – sei es als Dessertbegleiter, Meditationswein oder Kontrast zu herzhaften Speisen wie Blauschimmelkäse.
Müssen süße Rotweine ultrafein filtriert werden, wodurch sie an Qualität verlieren?
Nicht zwingend. Während starke Filtration Aromen mindern kann, nutzen viele Winzer schonendere Methoden wie natürliche Sedimentation oder sanfte Klärung. Hochwertige süße Rotweine behalten dadurch ihre Intensität und Komplexität.
Ist nur Portwein ein guter süßer roter Wein?
Portwein ist sicherlich ein großartiges Beispiel, aber nicht der einzige hochwertige süße Rotwein. Auch der griechische Mavrodaphne hat einen jahrzehntelange Tradition und wir ebenso aufgespriitet. Aber auch nicht gesprittete Varianten sind hervorzuheben: Recioto della Valpolicella (Italien), Banyuls und Maury (Frankreich) oder die edelsüßen Liatiko aus Kreta aber auch edelsüße deutsche Spätlesen haben eine lange Tradition und werden geschätzt.
Restsüße Weine immer von zugesetztem Traubensaft gemacht?
Im Gegenteil: Hochwertige süße Weine erhalten ihre Süße durch natürliche Prozesse, z. B. das Stoppen der Gärung durch Kühlung oder Schwefel, das Trocknen der Trauben oder das Spriten mit Alkohol (wie bei Portwein). Traubensaft-Zusatz ist eher ein Merkmal einfacher Massenweine.
Weinqualität, Verschluss und Verpackung
Der Wein besteht immer nur aus der Rebsorte, die auf dem Etikett angegeben ist.
Ein trocken ausgebauter Wein darf einen Fremdweinanteil von 15 % besitzen und muss nicht genannt werden. In Weinbauländern können die Verschnittregelungen sogar abweichen. Gute Winzer schreiben meistens alle Rebsorten auf, selbst wenn sie es nicht müssen.
Sortenreine Weine sind Sorten-Verschnitten qualitativ überlegen.
Viele der besten Rot- und Weißweine der Welt werden aus einer Kombination von verschiedenen Rebsorten hergestellt. Diese Kombination wird als "Cuvée" (Artikel "die" Cuvée) bezeichnet und kann aus drei oder mehr Rebsorten bestehen. Dies ist vor allem in Bordeaux, der Toskana und den berühmten Cuvées aus Kalifornien oder Australien der Fall. In den Bestenlisten sind immer häufiger Nobel-Cuvées zu finden, die die ersten Plätze einnehmen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass diese Assemblagen dazu beitragen, dass der Wein ein breiteres Geschmacksprofil aufweist. Zum Beispiel kann ein Wein aus einer Kombination von Trauben mit verschiedenen Eigenschaften, wie Fruchtigkeit, Säure oder Tannin, ein komplexeres und ausgewogeneres Aroma haben als ein Wein aus nur einer Rebsorte.
Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass die Verwendung von Cuvées auch in der Herstellung von renommierten Weißweinen üblich ist, wie zum Beispiel in Frankreich, Italien, Spanien, aber auch in Griechenland.
Spätlesen sind süß.
In einigen Köpfen hat sich die Annahme festgesetzt, dass Spätlesen immer süß sind. Dabei ist "Spätlese" nur eine Bezeichnung für eine Weinqualität, die durch späte Traubenlese mit einem bestimmten Mindestmostgewicht erreicht wird. Ob der Wein süß oder trocken ist, hängt davon ab, ob die Gärung zu einem bestimmten Zeitpunkt gestoppt wird oder nicht, was vom Kellermeister oder Winzer entschieden wird.
Öko-Weine schmecken nicht.
Bio-Weine oder Naturweine sind geschmacklich den konventionell erzeugten Weinen keineswegs unterlegen. Die ökologisch erzeugten Weine werden mit viel Liebe zur Natur und zum Wein erzeugt – und diese Liebe kann man schmecken! Fairtradeweine werden zudem zu fairen Bedingungen hergestellt.
Teure Weine müssen gut sein.
Und billiger Wein ist also automatisch schlecht? So einfach ist es leider nicht. Natürlich ist klar, dass aufwändig, von Hand hergestellter Wein teurer ist, als industrieller Massenwein aus dem Discounter mit hübschem Etikett, aber bei vielen sehr teuren Weinen zahlt der Genießer auch manchmal für den Namen. Damit ist ein hoher Preis keine Garantie für einen guten Wein und so manch kleiner Winzer verkauft zu überraschend günstigen Ab-Hof-Preisen tolle Weine!
Wein ist ein Luxusgut und ein Statussymbol.
In der Gesellschaft sind solche Einstellungen immer noch weit verbreitet. Der Wert des Weines wird oft nicht verstanden. Manche Weintrinker fühlen sich besser, wenn sie viel Geld für eine Flasche ausgeben, um diese stolz vor Bekannten präsentieren zu können. Dabei sollte man bedenken, dass die Reben jedes Jahr aufs Neue Trauben tragen und aus diesen Früchten jedes Jahr aufs Neue Wein gemacht wird. Seit Jahrhunderten und gar seit Jahrtausenden trinken Menschen Wein, unabhängig von ihrem sozialen Status. Wein ist somit ein Natur- und Kulturgut. Glücklicherweise gibt es auch heute noch Weingüter, die gute Weine zu günstigeren Preisen anbieten, damit sich auch Menschen mit einem kleineren Budget für Wein begeistern können. Obwohl guter Wein seinen Preis hat, stellt sich die Frage, ob es gerechtfertigt ist, eine Flasche Wein für über tausend Euro zu verkaufen.
Nur Wein in Flaschen ist guter Wein.
Bei dieser Aussage handelt es sich um ein weit verbreitetes Vorurteil, das inzwischen durch die Bag in Box widerlegt wurde. Während früher nur minderwertige Weine in Bag-in-Box-Verpackungen abgefüllt wurden, werden heute auch etwas höherwertige Weine in diese Spezialverpackungen abgefüllt. Vor allem in Frankreich ist die Bag in Box sehr beliebt – nicht zuletzt wegen zahlreicher Vorteile für den Geldbeutel. Leider ist die Haltbarkeit des Weines in einer Bag-in-Box zwar länger nach Öffnen derselben (ca. ein Monat) jedoch leider nur sechs Monaten bis zu einem Jahr in der Verpackung selbst. Das wiederum spricht natürlich gegen das Abfüllen von hochwertigen Weinen in diese Verpackung.
Weine mit Schraubverschluss sind schlechter als Weine mit Korken.
Das Gegenteil ist längst bewiesen. Wegen des vermehrten Auftretens von Korkschmeckern (TCA) werden inzwischen auch hochwertige Weine mit Schraubverschluss verschlossen. Sogenannte Long-Cap- und Stelvin-Cap-Verschlüsse zeichnen sich sogar durch extrem geringen Sauerstoffdurchlass aus. Neuere Presskorken die "TCA neutral" sind, sollen laut einigen Experten andere Nachteile haben.
Der Wein und der "Schock" - aus 1001er Nacht.
Bekommen Weine einen "Transport-Schock"?
Der Mythos vom "Transport-Schock" bei Wein hält sich hartnäckig, ist aber ein Märchen aus 1001er Nacht. Tatsächlich ist Wein robuster, als viele zu wissen meinen. Selbst nach langen Transportwegen – ob per Lkw, Schiff oder Flugzeug – bleibt die Qualität intakt, solange die richtigen Bedingungen eingehalten werden (konstante Temperatur). Ein sog. "Weinschock" tritt also niemals ein. Wenn ein Wein nach dem Transport etwas 'unruhig' wirkt, liegt das meist an der Bewegung während des Transports. Dadurch können Schwebstoffe, insbesondere bei ungefilterten Weinen, aufgewirbelt werden, was vorübergehend den Geschmack oder die Klarheit beeinflussen kann. Nach nur ein paar Stunden Ruhe in aufrechter Lagerung kehrt der Wein in sein Gleichgewicht zurück und zeigt wieder sein volles Aroma. Ungefilterte oder naturbelassene Weine enthalten häufig feine Schwebstoffe (Depot), die sich im Laufe der Zeit als Depot am Flaschenboden absetzen können. Dieses Depot kann ein Qualitätsmerkmal sein und zeigt, dass der Wein schonend verarbeitet wurde. Ein Transport bringt das Depot kurzzeitig in Bewegung, aber das hat keinen Einfluss auf den Geschmack. Einfach die Flasche aufrecht lagern, und das Depot setzt sich schnell wieder ab. Naturweinliebhaber jedoch wirbeln gern bewusst die Flaschen durch, damit sich genau diese Schwebstoffe verteilen, weil diese zum Aromenspiel beitragen.
Was aber ist denn ein "Bottle-Shock"?
Direkt nach der Abfüllung kann ein Wein vorübergehend verschlossen oder unausgeglichen schmecken. Dieser sogenannte "Bottle-Shock" ist völlig normal Effekt, der durch die Abfüllung und Schwefelung verursacht wird, hat aber nichts mit Transport zu tun. Nach wenigen Tagen in der Flasche stabilisiert sich der Wein von selbst. Es lohnt sich also, frisch abgefüllten Wein ein, zwei Tage ruhen zu lassen, bevor er geöffnet wird.
Ein Wein ohne Medaille oder hohe Bewertung ist minderwertig.
Viele exzellente Weine werden bewusst nicht bei Wettbewerben eingereicht oder sind in kleinen Mengen produziert, sodass sie nicht die Aufmerksamkeit großer Kritiker erhalten. Eine Medaille ist kein Garant für überragende Qualität. Siehe hierzu weiterführende Information hier!
Rotwein mit tiefroter Farbe ist immer kräftiger und hochwertiger.
Die Farbintensität sagt wenig über die Qualität oder den Geschmack eines Weins aus. Einige hcohwertigste Weine aus Rebsorten wie z. B. aus Pinot Noir, Xinomavro oder Nebbiolo sind trotz hoher Qualität eher hell, während tiefdunkle Weine nicht zwangsläufig besser sind.
Je schwerer die Flasche, desto besser der Wein.
Viele Verbraucher glauben, dass eine schwere Flasche auf eine höhere Qualität hinweist. Tatsächlich hat das Flaschengewicht keinen Einfluss auf den Inhalt – es dient oft nur der Optik und kann umwelttechnisch sogar problematisch sein.
Nur trockene Weine sind hochwertig.
Süße Weine wie Sauternes, der aus Santorini stammende Vinsanto, Tokaji oder Beerenauslesen gehören zu den besten Weinen der Welt. Auch restsüße Weine können komplex, vielschichtig und qualitativ hochwertig sein.
Weinentstehung
Hitze und Sonne machen einen guten Wein.
Es gibt ein verbreitetes Missverständnis, dass ein gutes Weinjahr vor allem von der Hitze abhängt. Jedoch sollte man sich an das Hitzerekordjahr 2003 erinnern: Trotz der Hitze entstanden nur wenige elegante Weine, da die Wurzeln der Reben im verdorrten Boden nach Nahrung suchen mussten. Die Winzer hatten mit dem Sonnenstich und den Alkoholbomben zu kämpfen und empfanden das Jahr oft als verloren. Stattdessen ist ein ausgewogener Mix aus Regen und Sonne wichtig, wobei die Sonne nicht zu stark vom Himmel brennen sollte. Ein gewisser Stress ist zwar förderlich für die Wurzelbildung, aber Regenperioden tragen zum Wohlbefinden der Reben bei. Besonders wichtig ist es, dass es im Herbst während der späten Reife und der Ernte nicht zu nass wird.
Je älter die Rebstöcke, desto besser die Traubenqualität.
Es ist eine verbreitete Annahme, dass ältere Rebstöcke immer eine bessere Traubenqualität liefern, doch diese Aussage ist nicht pauschal gültig und hängt von der Rebsorte ab. Bei Sauvignon Blanc beispielsweise kann sich mit zunehmendem Alter der Rebstöcke das Methoxypyrazin abbauen, das für typische Aromen wie grünes Gras, Stachelbeere oder grüne Paprika verantwortlich ist. Deshalb werden oder sollten Rebanlagen, die mit dieser Rebsorte bepflanzt sind, in der Regel früher als andere Rebanlagen gerodet und wieder bepflanzt werden, wenn der Wein eine ausgeprägte Aromatypizität aufweisen soll.
Kleine Winzer erzeugen bessere Weine als große Kellereien.
Es gibt die weitverbreitete Ansicht, dass die Größe eines Weinguts entscheidend für die Qualität des Weins ist. Doch diese Annahme lässt sich nicht durch Fakten belegen und der Slogan "Small is beautiful" ist eher eine emotionale Äußerung. Ein kleines Weingut kann zwar mehr Individualität garantieren als eine Großkellerei, aber auch in modernen Großbetrieben können beeindruckende Weine produziert werden. Letztlich sind für alle Arten und Größen von Weingütern die Qualität des Leseguts und die Perfektion bei der Vinifizierung die entscheidenden Kriterien für die Weinqualität.
Die Größe eines Weinguts allein bestimmt nicht die Qualität eines Weins, doch kleine Weingüter haben oft einige Vorteile, die zu besonders charaktervollen und individuellen Weinen führen:
1. Handarbeit und Detailverliebtheit
Kleine Winzer arbeiten häufig mit viel manueller Sorgfalt, sei es bei der Lese, Selektion der Trauben oder Vinifikation. Während große Kellereien oft auf maschinelle Prozesse setzen, können kleine Betriebe jeden Schritt individuell anpassen.
2. Individualität statt Massenproduktion
Großkellereien müssen oft konsistente, markttaugliche Weine in hohen Stückzahlen produzieren, was zu standardisierten Aromen führt. Kleinere Betriebe haben mehr Spielraum für experimentelle Vinifikation, autochthone Rebsorten oder Naturwein-Ansätze, die ihre Weine einzigartig machen.
3. Terroir-Authentizität und naturnahe Bewirtschaftung
Viele kleine Weingüter legen besonderen Wert auf die Schonung der Böden, nachhaltige Landwirtschaft und eine minimale Einflussnahme im Keller. Gerade biodynamische oder minimalinterventionistische Weinstile sind oft bei kleineren Winzern zu finden.
4. Mehr Identifikation mit dem Produkt
In familiengeführten Weingütern steckt oft mehr persönliches Engagement als in großen Betrieben, in denen wirtschaftliche Zwänge und standardisierte Abläufe eine größere Rolle spielen. Der Winzer kennt seine Reben, sein Terroir und seine Weinstilistik oft in- und auswendig.
5. Mut zu kleinen Erträgen und kompromissloser Qualität
Während große Betriebe auf hohe Produktionsmengen angewiesen sind, können kleine Weingüter sich den Luxus leisten, geringere Erträge für mehr Qualität in Kauf zu nehmen. Die Reduktion der Trauben pro Rebstock führt oft zu intensiveren, konzentrierteren Weinen.
6. Direkter Kundenkontakt und Transparenz
Kleine Winzer stehen oft im direkten Austausch mit ihren Kunden, sei es auf Messen, bei Verkostungen oder über den eigenen Vertrieb. Diese Nähe ermöglicht mehr Transparenz und Vertrauen in die Qualität des Produkts.
Öko-Winzer machen sauberere Weine.
Es gibt zweifellos viele Ökowinzer (Biowinzer) und Naturwein-Winzer, die mit größter Ernsthaftigkeit und Sorgfalt biologisch zertifizierte und / oder naturreine Weine erzeugen. Allerdings gibt es auch unter diesen Winzern einige, die in erster Linie den größtmöglichen Profit anstreben und BIO oder Naturweine eher aus Marketinggründen verkaufen. In den Anfangsjahren des Bio-Booms gab es leider auch viele "schlechtere" Winzer, die auf BIO umgestiegen sind, weil sie sich erhofften, dadurch ihren Umsatz zu steigern. Oftmals endete das jedoch im Fiasko, da der Bioanbau und das Erzeugen von Naturweinen im Vergleich zum konventionellen Anbau sogar deutlich schwieriger ist und die Winzer erst recht ein noch größeres Maß an Wissen und Können benötigen.
Die Beförderung von Maische ist mit einer Pumpe genauso schonend, wie mit Falldruck.
Es ist bedauerlich, dass einige Autoren - die keine Winzer, Kellermeister, Önologen oder ähnliches sind - behaupten, dass das Pumpen der Maische genauso schonend sei wie der Transport mittels Falldruck. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Maische durch das Pumpen oder den Transport über eine Förderschnecke einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt wird. Dabei können die Beerenhäute und Kerne durch Reibung und Quetschung beschädigt werden, wenn sie durch T-Stücke, Ventile, Verengungen und Rundungen der Schläuche und Rohrleitungen gelangen. Abgesehen davon, dass die Trubgehalte im Most durch Pumpvorgänge im Maischestadium höher sein können, führt dies vor allem zu einer besseren Extraktion von flavonoiden Phenolen, die in der Haut und im Kern der Weinbeere enthalten sind. Dies führt zu einer Erhöhung der Gerbstoffe, die im Bereich von Sekt und Weißwein in der Regel unerwünscht sind. Flavonoide Phenole sind auch an der geruchlichen Alterung von Weißwein beteiligt und katalysieren den Oxidationsprozess. Daher gilt: Jeder Pumpvorgang ist einer zu viel!
Die Trauben werden mit den Füßen ausgepresst.
Wenn ich mit Leuten spreche, die keine Fachkenntnisse in der Weinherstellung haben, kommt oft die Frage auf, ob die Trauben immer noch mit den Füßen gestampft werden, wie es in alten Filmen gezeigt wird. Das ist sicherlich amüsant, aber es zeigt auch, dass viele Menschen nicht wissen, was heute in Weingütern und Kellereien passiert. In den letzten Jahrzehnten hat sich vor allem in den Bereichen Traubentransport und -verarbeitung viel verändert. Die Weinproduktion konzentriert sich heute zunehmend auf Qualität, und eine schonende Membranpresse ist ein wichtiger Bestandteil einer qualitätsfördernden Traubenverarbeitung. Das Auspressen mit den Füßen ist zwar eine schonende Methode, aber einfach nicht mehr zeitgemäß. Es könnte sinnvoll sein, die Maische bei einer traditionellen Büttengärung mit den Füßen durchzustoßen, aber in der Regel wird das Durchstoßen mit einem Holz- oder Edelstahlstößel durchgeführt.
Jeder Weinberg produziert jedes Jahr die gleiche Qualität.
Das Klima, Niederschlag, Temperatur und viele andere Faktoren beeinflussen jede Ernte. Deshalb können sich Weine desselben Weinguts von Jahr zu Jahr stark unterscheiden.
Rotwein wird aus roten Trauben gemacht, Weißwein aus weißen Trauben.
Nicht immer! Weißwein kann auch aus roten Trauben hergestellt werden, solange die Schalen frühzeitig entfernt werden. Ein bekanntes Beispiel ist der Blanc de Noirs aus Pinot Noir oder Meunier.
Roséwein ist eine Mischung aus Rot- und Weißwein.
Richtiger Roséwein ist keine Mischung aus Rot- und Weißwein. Roséwein wird in der Regel aus roten Trauben hergestellt. Da die Farbe des Weins durch die Traubenschale in den Wein abgegeben wird ist bei Roséwein die kürzere Maischestandzeit entscheidend für die Farbe des Weins. Mischungsweine aus Rot- und Weißwein gibt es aber und ist sogar in Griechenland in gewissen Rahmen erlaubt. In Deutschland nennt man solche Weine Schillerweine oder auch Rotling und darf sogar nicht Roséwein etikettiert werden. Nicht zur Erzeugung von Roséweinen zugelassen sind auch gemäß Weinrecht die im deutschen Sprachgebrauch als grau (im französischen Sprachraum gris) bezeichneten Rebsorten (Grauer Burgunder, Gewürztraminer, Grenache Gris, Roditis, Moschofilero), die selbst bei Vollreife nur leicht rötlich gefärbte Beeren erbringen. In Griechenland dürfen auch aus sogenannten Gris-Trauben (das sind rötlich gefärbte Beeren, deren inneres aber eher hell - also Weiß ist) Roséweine hergestellt werden. Roséweine werden also in aller Regel aus roten Trauben hergestellt.
Verkork(s)ter Wein und Ammenmärchen
Der Korkton kommt einzig und allein vom Naturkorken.
Zunächst einmal sollte man sich nicht zu früh freuen, wenn man einen Schraubverschluss an einer Weinflasche sieht und denkt, dass damit der Korkton der Vergangenheit angehört. Leider kann ein Korkton auch in einem Wein auftreten, der mit einem Schraubverschluss, einem Kronkorken oder einem Glaskorken verschlossen ist. Der Grund für den unangenehmen Geruch und Geschmack im Wein ist Trichloranisol (TCA), ein Stoff, der eine organische Ableitung (Derivat) von Trichlorphenol ist und in vielen Korkeichen vorkommt, u.a. durch Waldbrände.
Neben den Korkeichen können aber auch Reinigungs- oder Desinfektionsmittel, die chlorhaltig sind und im Keller des Weinguts oder in der Kellerei verwendet werden, für den Korkton verantwortlich sein. Der Wein kann diese chlorhaltigen Stoffe aus der Luft aufnehmen oder auch durch direkten Kontakt mit ihnen in den Tanks oder Fässern, in denen er lagert. Es ist daher möglich, dass der Korkton bereits vor der Abfüllung im Wein vorhanden ist.
Wein muss nach dem Transport erst einige Wochen ruhen.
Angeblich braucht Wein nach einem anstrengenden Transport Ruhe – und das bis zu 6 Monate! Erst dann, so heißt es, kann er sich wieder voll entfalten und genussvoll getrunken werden. Dem widerspricht aber, dass auch der Wein für Fachmessen und für große Verkostungen erst einige Stunden vor Veranstaltungsbeginn geliefert wird. Und auch die großen Weinkritiker scheinen das nicht zu bemängeln. Also muss man sich keinen Stress machen, wenn man den Wein erst kurz vor der Verkostung mit Freunden und Bekannten einkauft und nach Hause trägt. Einzig Wein mit Depot, sollte man etwas Zeit geben, dass das Depot wieder zu Boden sinkt. Benutzt man einen Dekantiertrichter, wäre aber auch das kein Problem. Das also Wein unter "Stress" steht nach (längeren) Transporten, kann wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Allerdings kann man das Gegenteil recht einfach herausfinden, indem man zu Messen geht, wo wohl dann nur "gestresster" Wein zu verkosten ist. Die "Idee" mit dem Stress entbehrt jeder Grundlage und Logik. Halte aber im Hinterkopf, dass ein Wein durchaus nach sechs Monaten anders schmecken kann - mit oder ohne Transport.
Ein Silberlöffel in der Sektflasche verhindert das Entweichen der Kohlensäure.
Genauso könnte man sagen, dass nur eine Silberkugel den Werwolf tötet. Da es mutmaßlich keine Werwölfe gibt, ist beides Unsinn. Mit oder ohne Silberlöffel: Durch den Überdruck, der sich im Kopfraum der Sektflasche befindet, wird die Kohlensäure in der Flüssigkeit in Lösung gehalten. Mit dem Öffnen der Flasche beginnt die Kohlensäure nach und nach zu entweichen. Das Gerücht, dass ein Silberlöffel das Entweichen verlangsame oder verhindere, beruht darauf, dass Silber (sehr guter Wärmeleiter) die Luft mit der höheren Temperatur schnell aus dem Flaschenhals heraus leiten soll – getreu dem Gesetz, dass sich Gase bei tiefen Temperaturen länger in Lösung mit Flüssigkeiten halten. In diversen Forschungsprojekten stellte sich heraus, dass es keinen Unterschied macht, ob sich im Flaschenhals ein Silberlöffel befindet oder nicht. In den Versuchen entwich aus beiden Varianten die gleiche Menge an Kohlensäure im selben Zeitraum.
Wein auf Bier, das rat‘ ich dir - Bier auf Wein, das lass sein!
Wie oft durften wir uns diesen Satz wohl schon alle anhören? Beweise für seine Richtigkeit gibt es jedoch nicht. Viel eher gilt wohl, nur in Maßen zu trinken und nicht zu viel durcheinander – dann ist die Reihenfolge auch egal.
Wein aus Griechenland: Antworten zu Vorurteilen
Der griechische Wein ist schlechter als Weine anderer Länder.
Er hat einfach nur eine jüngere, erneuerte Geschichte als die sogenannten „etablierten Weinnationen“ auch wenn Griechenland sicherlich eines der ältesten Weinnationen generell ist. Der richtig gute Wein aus Griechenland hatte ein „Stiefmütterchen-Dasein“ und ganz lange zu wenige Chancen sich zu zeigen. Erfreulich ist es, dass durch wenige spezialisierte Händler hier schon länger ein Aufbruch zu vernehmen ist. Es ändert sich also gerade ganz gewaltig, aber was quasi 40 Jahre lang in den Köpfen der Menschen war, kann man natürlich auch nicht in nur ein paar Jahren reparieren.
Wein aus Hellas ist uninteressant, weil du noch nie etwas Positives darüber gehört hast.
Unwissenheit schützt vor der Bestrafung nicht, wenn einem die Genusswelt griechischer Weine verschlossen bleiben wird.
Griechischer Wein ist hauptsächlich süßlicher Imiglykos oder geharzter Retsina.
Retsina kann sogar Weltklasse sein, wie in zahlreichen Weinwettbewerben bestätigt wurde, aber Retsina ist mittlerweile bei den meisten Winzern Griechenlands gar nicht mehr vorhanden. Genauso ist es bei Imiglykos: Winzer die viel Wert auf Qualität legen, beschäftigen sich erst gar nicht damit.
Von griechischem Wein bekommt man Kopfschmerzen.
Vielleicht genauso selten oder häufig wie bei allen anderen Weinen dieser Welt!
Griechische Rebsorten sind unvertraut, schwer auszusprechen, daher müssen sie minderwertig sein.
Für einen Griechen mögen manche deutsche Namen für Rebsorten mindestens genauso schwer auszusprechen sein wie für Deutsche die der Griechen. Das hat rein gar nichts damit zu tun, ob etwas unbekannt und damit schlechter ist, sondern eher damit, dass wir kulturelle Vorurteile pflegen.
Wein aus Griechenland ist schlecht, weil Du im Griechischen Restaurant einen minderwertigen Tropfen hattest.
Du hast einen einfachen, griechischen Wein in einem bürgerlichen griechischen Restaurant getrunken und gönnst dir nun ein Urteil über die griechische Weinwelt. Dabei liegt es eher an der Güte des Restaurants, welches du ausgewählt hast, nicht an der Güte der Weine selbst! Vielleicht aber hättest du nur den Weinkellner nach einem besseren griechischen Wein fragen müssen, den man in vielen dieser Restaurants meistens sogar bekommt, auch wenn er vielleicht nicht auf der Karte steht.
Wein im Griechenland Urlaub: Nun weißt du bescheid?
Da du bereits Weine aus größeren Kellereien in Griechenland probiert hast, glaubst du, dass du jetzt mit der dortigen Weinwelt vertraut bist. Du meinst, du hättest eine Vorstellung davon, wie griechischer Wein schmeckt. Natürlich ist das Unsinn. Die Anzahl Winzer und Weine, Rebsorten und Terroirs ist viel zu groß, als dass du mit so wenig Erfahrungen dir ein Bild machen kannst. Das allein nennt man Vorurteil.
Griechenland kann nur Rotweine - es ist viel zu heiß!
Du glaubst, aus dem Mittelmeerraum kommen nur gute Rotweine, da es für Weißwein zu heiß ist. Das ist vollkommener Unsinn! Griechenland ist bekannt für säurestarke Weißweine wie der Assyrtiko, der nicht selten von Weinfachleuten mit Riesling vergleichen wird. Auch leichtere bis mittel kräftige Rotweine findet man auch häufig aus Griechenland, die eher an Burgunder erinnern.
Griechische Weine haben zuviel Alkohol.
Du meinst, dass griechische Weine grundsätzlich zu viel Alkohol haben. Egal, ob der Alkohol in diesen Weinen aus dem sonnenverwöhnten Griechenland gut oder schlecht in das Gesamtkunstwerk eingebunden ist. Auch wenn in mediterranen Länder häufiger alkoholstärkere Weine findet als in Nordeuropa, gibt es auch in Hellas finessenreiche Weine mit weniger Alkohol.