Warum gute Bewertungen allein nicht ausreichen sollten, um einen Wein zu kaufen:
Robert Parker hat die Welt der Weinkritik revolutioniert, indem er sich gegen die verstaubten britischen Weinpäpste auflehnte und seine eigenen Bewertungen veröffentlichte. Heute werden manche Weine nur noch gekauft, wenn Parker oder andere Bewertungssysteme ihnen mindestens neunzig Punkte geben. Doch ist Parker & Co. wirklich der Maßstab für guten Wein? Es gibt viele Wein-Ratingagenturen. Einige deutsche Weinführer wie "Gault Millau" oder "Eichelmann" beeinflussen jedoch immer noch Gastronomen und Konsumenten. Mittlerweile denken sich selbst Discounter sowas aus und engagieren bezahlte Sommeliers, um die eigenen Weine in den Himmel zu beweihräuchern. Meist sind das dann "Massenweine" und natürlich wird dabei der wirklich geniale Nischenwinzer leer ausgehen.
Es ist jedoch Vorsicht geboten bei der Verwendung von Bewertungen z. B. in Zeitschriften, Zeitungen oder Online-Medien. Mancher 98-Punkte-Wein für relativ wenig Geld kann einen misstrauisch machen. Ist die Bewertung wirklich objektiv oder hat der Verkoster den Wein nur deshalb hoch bewertet, weil er dafür bezahlt wurde? Gerade bei Zeitschriften, aber auch Zeitungen und Online-Medien, die natürlich von ihren Werbekunden leben, kann man durchaus kritisch sein, wenn der redaktionell beworbene Winzer oder Händler zuvor oder auch danach eine große Werbung bezahlt hat. Natürlich können wir nicht immer Zeit darin investieren als "investigativer" Verbraucher unterwegs zu sein. Vor allem dann nicht, weil es an sich ja hier um Genuss geht. Aber lasse dich einfach nicht vom Schein trügen, denn es geht manchmal einfach nur um eins: Geld.
Wir wissen also, dass eine gute Bewertung also keine Garantie für guten Wein ist. Das Beste ist nämlich immer selbst zu verkosten und seinen eigenen Geschmack zu herauszufinden und zu entwickeln. Das macht ohnehin mehr Spaß! Es gibt viele großartige Weine, die möglicherweise keine gute Bewertung erhalten haben, aber dennoch einen Versuch wert sind.
Natürlich können Bewertungen als Orientierung dienen und eine erste Einschätzung geben, aber du solltest nicht das alleinige Kriterium für den Kauf oder Konsum von Wein sein. Es gibt viele Faktoren, die den Geschmack beeinflussen, wie zum Beispiel die Lagerung, die Rebsorte oder die Weinregion. Letztendlich ist der eigene Geschmack der entscheidende Faktor. Eine gute Möglichkeit, um neue Weine kennenzulernen, ist der Besuch von Weinproben oder Weinveranstaltungen. Dort kannst du verschiedene Weine verkosten und dich mit anderen Weinliebhabern austauschen. Auch eine Bestellung von Wein-Paketen, die die Händler vergünstigt zusammenstellen, kann eine gute Hilfe sein. Normalerweise sind dort immer gute Weine dabei, weil der Händler natürlich neue Stammkunden haben möchte.
Zudem gibt es auch noch andere Faktoren, die bei der Auswahl von Weinen berücksichtigt werden sollten, wie zum Beispiel die Speisebegleitung oder der Anlass. So kann ein schwerer Rotwein perfekt zu einem deftigen Essen passen, während ein leichter Weißwein besser zu einem sommerlichen Picknick passt.
Ein weiterer Faktor, der bei der Auswahl von Weinen berücksichtigt werden sollte, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein teurer Wein ist nicht automatisch besser als ein günstiger Wein. Es gibt viele großartige Weine zu erschwinglichen Preisen.
Zudem kann es auch lohnenswert sein, nach unbekannten Weinen oder weniger bekannten Weinregionen zu suchen. Hier können Sie oft echte Geheimtipps entdecken und neue Geschmackserlebnisse erleben. In unseren Fall ist das natürlich Griechenland!
Eine weitere Möglichkeit, um gute Weine zu finden, ist die Suche nach Empfehlungen von Freunden oder Weinexperten. Diese können dir wertvolle Tipps geben und auf Weine aufmerksam machen, die du vielleicht nicht selbst gefunden hättest. Ein Händler deines Vertrauens zu fragen, ist dabei ein wertvoller Tipp. Gute Händler stellen dir gezielt Fragen und versuchen damit herauszufinden, welcher Wein zu deinem Geschmack passen würde. In der Regel bist du bei guten Händlern dann auch erfreut über das Ergebnis. Das gleich gilt auch in einem Restaurant mit gutem Sommelier / Sommelière.
Letztendlich geht es beim Weintrinken ja um den Genuss und das Erleben von Geschmack und Aromen. Das heißt aber auch: Ein guter Wein ist nicht nur ein Getränk, sondern ein Erlebnis für die Sinne und kann dazu beitragen, besondere Momente unvergesslich zu machen. Daher solltest du dir Zeit nehmen, um Weine zu verkosten und zu genießen, und dabei auch experimentierfreudig sein. Denn am Ende ist der Geschmack immer subjektiv und es gibt keine absoluten Regeln, welche Weine gut für dich sind und welche nicht.
Also ist es wichtig, sich nicht auf Bewertungen zu verlassen, sondern verschiedene Faktoren zu berücksichtigen und den eigenen Geschmack kennenzulernen. So könntest du die Welt der Weine auf eigene Faust entdecken und die perfekte Flasche für jeden Anlass finden. - Giamas!